hoge

Britta Hoge

Tanz & Tanztheater

Manuel Hoge

Musiker & Komponist

Hogeschool

Tanz- & Bewegungskurse

Tanztheater-Compagnie Hoge

Tanztheater-Compagnie

Als eher spätere Vertreterin des modernen Tanztheater, dass seine Blütezeit in den 70-ger/80-ger Jahren erlebte, nimmt Britta Hoge eine ästhetische Sonderstellung ein, die sie in mancher Hinsicht in die Nähe der Performance oder sogar des Sprechtheater rückt. Nie konnte sie – besonders in ihren solistischen Arbeiten – aber auch in Gruppenchoreographien auf den Einsatz von Stimme und Sprache verzichten und das Medium Tanz war für sie mit der Bewegung selbst, dem Körper gesamt identisch.

Die choreographische Adaption und Bearbeitung von alltäglichen bzw. gesellschaftlich-kulturellen Vorkommnissen, seien es Gegenstände, Geräusche oder Bedeutungskontexte, zeigte eindringlich ihr Fremdwerden mit dem Element «künstlerischer Tanz», von dem sie sich im Laufe ihrer Arbeit eher entfernte, um dann auf ganz anderem Weg zu ihm zurückzukehren.

Sie hatte immer zu viel zu sagen, als dass sie ohne Absicht, hätte choreographieren können, evtl. aus ästhetischen Gründen.

Ihre Choreographien wechseln von der Repräsentation von Alltagskontexten zu Formen der reinen, lautlichen oder aktionszentrierten Darstellung und ihrer sprachlichen oder tänzerischen Kommentierung.

«secret play», die neue, von Britta Hoge geplante Tanztheaterproduktion in Anlehnung an das Theaterstück: «Cafe Umberto» von Moritz Rinke, in dem Freischaffende aus kreativen Berufen die Arbeitslosigkeit der heutigen Zeit erleben müssen, ist ein erneuter Aufschrei der Künstlerin gegen die Umwandlung von künstlerischer Arbeit und damit den Künstlern selbst, in ein Produkt, eine Ware, die von Agenturen, Künstlervermittlungen oder Werbemanagerinnen angeboten und verkauft wird.

«Zurück zur Natur und zum Sinn der Kunst» schreit Britta Hoge – wie immer stark selbst verbunden mit den im Stück gezeigten Inhalten, die sie oft selbst durchleben durfte– und ohne Rücksicht auf die Chancen oder Nichtchancen, die ihre Arbeit in der künstlich geschaffenen Kunstverkaufswelt evtl. haben wird.

Bei ihren Versuchen, u.a. nach dem Vorbild George Taboris, der propagierte, durch die Verknüpfung von Sein und Spielen nicht «Kunst zu reproduzieren, sondern Leben zu produzieren» war für Britta Hoge die Aufdeckung des Subtextes immer wichtiger als Werktreue, weshalb auch bei der Auswahl der DarstellerInnen für sie primär menschlich kommunikative Aspekte zählen – mehr als der perfekte Ausbildungsnachweis oder der jeweilige Wert einer Person in der Marketingbranche.

Der ideale Darsteller ist laut Tabori immer der, der es schafft, sich selbst treu zu bleiben.

Authentisches Darstellen ist nie eine Nachahmung des Lebens, sondern eine Extension desselben. Präsenz – die Gegenwart einfangen, sie dadurch vergrößern und damit ein Erlebnis für Zuschauer und Darsteller zu schaffen, das sie berührt und ihre Herzen öffnet.

«work in progress!» wird in der Zukunft im Bereich darstellende Kunst wieder mehr zählen; das perfekte Theater, der perfekte Tanz sind schon lange tot! Und so kann wieder Neues entstehen und wachsen – ein neuer Anfang, der sich lohnt.